Wir schließen vor Ostern Supermärkte, um sie nur am Samstag wieder aufzumachen? Wissen diejenigen, die das entschieden haben, wie es schon an „normalen“ Tagen vor einem Feiertag an der Fleischtheke aussieht? Sollten wir die Lebensmittelgeschäfte nicht viel eher an allen Tagen öffnen, um Massenansammlungen zu vermeiden?
Soeben (25.03.) durch neuen Post aktualisiert:
Noch gestern habe ich mich sehr kritisch zu den Plänen der „Osterruhe“ geäußert, genau wie viele meiner Kollegen in der Bundestagsfraktion. Heute hat die Bundeskanzlerin diese Pläne rückgängig gemacht. Das war richtig, auch wenn ich natürlich der Meinung bin, dass Einschränkungen des öffentlichen Lebens in der Pandemie ihre Berechtigung haben. Sie müssen aber schon durchdacht und vor allem darauf ausgerichtet sein, dass dem Impfen oberste Priorität eingeräumt wird.
Ich freue mich, dass wir Erfolg hatten und die von vielen als sinnlos empfundenen Maßnahmen gemeinsam „kippen“ konnten.
Was mich dabei wundert ist, dass sowohl die SPD als auch die Grünen so tun, als wären sie an den Entscheidungen nicht beteiligt. Zur Erinnerung: die SPD ist Teil der Bundesregierung, die Grünen sind an elf der 16 Landesregierungen beteiligt – in Baden-Württemberg stellen sie sogar den Ministerpräsidenten. Dann in der Tagesschau Krokodilstränen zu vergießen über beschlossene Maßnahmen der eigenen Landesregierungen, finde ich unredlich.
Richtig ist: als Bundestagsabgeordnete bin ich eben nicht Teil der Bundesregierung und sitze auch nicht in der Ministerpräsidentenkonferenz. Das hält mich natürlich nicht davon ab, mir eine eigene Meinung zu den Maßnahmen zu bilden und diese auch zu sagen.
Ich habe allergrößten Respekt vor der Mammutaufgabe, unser Land durch diese schwere Zeit zu führen. Dass dabei manchmal Fehler passieren oder über das Ziel hinausgeschossen wird, passiert. Auch in Ministerien sitzen Menschen! Umso besser, dass auch eine Bundeskanzlerin einen solchen Fehler zugeben kann.